Herzlichen Glückwunsch, Erich! Am 28.05.1897, also vor 125 Jahren, wurde der Gründervater der Kurrende, Erich vom Baur, geboren. Wir können diesem Pädagogen, der als Volksschullehrer der heutigen Schule an der Aue in Elberfeld mit gerade einmal 27 Jahren die Kurrende zunächst als CVJM-Chor aus der Taufe hob und ihr damit die christliche Prägung gab, gar nicht dankbar genug für diese Initialzündung sein.

Schnell wurden die gesanglichen Aktivitäten, in den Straßen vor den Häusern der Menschen zu singen (getreu ihrer DNA: lat. currere = laufen, umherziehen) auch auf Gottesdienste und Konzerte verlagert. Mit den Quempas-Konzerten gründete er eine Tradition der Familien-Weihnachtskonzerte, die für Wuppertal heute längst einen ‘Kultstatus’ erreicht haben. Die Elberfelder, nach der Stadtgründung schnell Wuppertaler Kurrende entwickelte sich zu einer der heute gefragtesten Ausbildungs- und Kulturinstitution in der Region.

Seine innere Zerrissenheit zwischen Reich und Kirche, mit der er den Chor zwischen 1933 und 1945 über die Zeit des 3. Reiches brachte – den Erwartungsdruck, die Anfeindungen, die Entbehrungen und den stetigen Verlust der älteren Sänger, die in den Krieg ziehen mussten – können wir uns heute kaum noch vorstellen (Anm. d. Red.: Dieser Zeit widmet sich eine eigene Schrift, die vor Jahren einmal für die Kurrende zusammengestellt wurden). Erich vom Baur hat all das geschafft, hat die Kurrende als später eigenständige Einrichtung des Ev. Kirchenkreises und gemeinnützigen Verein in die Zukunft geführt. Nach seinem gesundheitlich bedingten Abschied 1959 hatte er in den folgenden Chorleitern sehr würdige Nachfolger. Heute erinnert die Erich vom Baur-Treppe (in der Verbindung der Nevigeser/Hochstr. zur Hainstr. unterhalb des Bethesda-Krankenhauses) an den großen Sohn dieser Stadt.