Die Geschichte der Wuppertaler Kurrende

Innerhalb von 100 Jahren hat sich die Wuppertaler Kurrende von einem improvisierten, jedoch ambitionierten kirchenmusikalischen Nachwuchsensemble zu einem der bekanntesten Knabenchöre Deutschlands entwickelt.

1924
1924

Gründung der Kurrende

Am 22. März 1924 gründete der 27-jährige Chorleiter Erich vom Baur die Elberfelder Kurrende. Das erste öffentliche Konzert sang die Kurrende am 8. April 1924 in der Elberfelder Stadthalle. Daneben nahmen früh die karitativen Singumgänge eine zentrale Rolle ein: die Kurrende besuchte Altenstifte und Krankenhäuser, spendete dort Trost durch die Musik. Daher stammt auch der Name der Kurrende: vom lateinischen currere, zu Deutsch umherlaufen.

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1932
1932

Bau und Zerstörung des ersten Chorzentrums

Vor allem dank des unermüdlichen Einsatzes von Erich vom Baur entwickelte sich die Kurrende in den ersten Jahren erfolgreich. Seit 1932 gab es sogar erste eigene Chorheim in der Wuppertaler Herzogstraße, und an Palmsonntag 1933 führte die Kurrende erstmals die Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach auf. Die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten blieb für die Kurrende nicht folgenlos. Zwar konnte offiziell als „Fähnlein Kurrende“ die Unabhängigkeit von der Hitler-Jugend gewahrt bleiben, eine Vereinnahmung wurde jedoch nicht abgewehrt. Im Juni 1943 wurde das Kurrendeheim mit seinem gesamten Inventar zerbombt. Davon ließ sich Erich vom Baur aber nicht entmutigen: nach den Sommerferien begann er in seiner Privatwohnung wieder mit den Proben – zunächst mit gerade einmal acht Jungen.

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1948
1948

Wiederaufbau

Nach dem Krieg begann auch der Wiederaufbau der Kurrende, und im Jahr 1948 zählte der Chor bereits wieder 160 aktive Kurrendaner. Da Mitglieder und Konzertbesucher mittlerweile aus dem ganzen Stadtgebiet kamen, wurde der Chor ein Jahr später offiziell in „Wuppertaler Kurrende“ umbenannt. Rasch konnte an frühere Erfolge wieder angeknüpft werden.

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1959
1959

Professionalisierung unter verschiedenen Leitern

Franz Schneider aus Dresden wurde im Jahr 1959 der Nachfolger von Erich vom Baur. Unter seiner Leitung konnte der Chor sein hohes Niveau verstetigen. Mit dem Bau eines modernen Chorzentrums in der Mozartstraße 1967 – bis heute die Heimat der Wuppertaler Kurrende – wurden in der Zeit seiner Leitung große Spuren hinterlassen. 1970 übernahm Heinrich Stolte, der mit großen Chorprojekten und internationalen Konzertreisen in die USA bemerkenswerte und attraktive Neuerungen für den Chor brachte.

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1979
1979

Ära Heinz-Rudolf Meier

Dr. Heinz Rudolf Meier wurde im Jahr 1979 Leiter der Kurrende. Er sollte die Kurrende für die kommenden 27 Jahre prägen. Er bewahrte nicht nur die musikalische Qualität seiner Vorgänger, sondern widmete sich zugleich auch im besonderen Maße dem sozialen und karitativen Gedanken der Kurrende. Zahlreiche Höhepunkte prägten seine lange Ära, etwa zwei viel beachtete Konzertreisen durch die DDR 1984 und 1989, Aufführungen der Matthäus-Passion und der erstmalige Gewinn der Kategorie Knabenchöre beim Deutschen Bundeschorwettbewerb 1998.

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2006
2006

Jüngere Geschichte

Nach der Pensionierung von Dr. Heinz Rudolf Meier wurde im Jahr 2006 Martin Lehmann neuer Leiter der Kurrende. Bereits nach wenigen gemeinsamen Monaten gewann die Wuppertaler Kurrende mit ihm beim Bundeschorwettbewerb in Kiel zum zweiten Mal die Kategorie Knabenchöre. Neben den zahlreichen Konzerten gehörten die Mitwirkung bei Produktionen der Wuppertaler Oper, das gemeinsame Projekt „Celebrating Händel!“ mit der WDR Big Band sowie internationale Tourneen durch Europa und in die USA zu den Höhepunkten aus diesen Jahren. 2012 übernahm Martin Lehmann die Leitung des weltberühmten Windsbacher Knabenchores. In den Folgejahren hatten Dietrich Modersohn, in einer Interimsphase Stephan Hensen und Markus Teutschbein die Leitung der Wuppertaler Kurrende inne.

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2022
2022

Frischer Wind für die Kurrende

Im Jahr 2022 wurde Lukas Baumann der neue Leiter der Wuppertaler Kurrende. Unter seiner Leitung konzertierte der Chor unter anderem in der Kathedrale von Aix-en-Provence, im Altenberger Dom oder in der Kathedrale von Le-Puy-en-Velay. In 2023/24 finden unter anderem Konzerte in der Stiftsmusik Stuttgart, beim Festkonzert der Tage der Chor- und Orchestermusik in Rheine, in der Kathedrale von Luxemburg, der Notre-Dame-de-la-Garde in Marseille oder Auftritte im Rahmen des Internationalen Festivals für geistliche Chormusik in Rom statt. Die Kurrende arbeitet außerdem mit renommierten Orchestern wie Concerto Köln, dem Sinfonieorchester Wuppertal oder der Lautten Compagney Berlin zusammen.

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